Chemielabor oder mobile WG-Küche?

Chemielabor oder mobile WG-Küche?

Was soll das denn sein? Gemeinsam mit Thurgaukultur.ch stellen wir ungewöhnliche Exponate aus Thurgauer Museen vor.

Unser DING ist eigentlich eine fahrbare Kiste aus Aluminium. Was darin steckt, sehen Sie auf dem Bild ausgebreitet. Mit gerade mal 60 cm Breite, 67cm Länge und 90 cm Höhe lässt es sich problemlos in eine Ecke stellen. Das heisst, wenn es nicht gerade im Einsatz ist. Aber wozu?

Tatsächlich handelt es sich bei unserem DING um die «Mobile Kleinstküche» von Max Bottini und damit um ein Kunstobjekt von 2002. Das Innere der Kiste birgt ein ausgeklügeltes Arsenal an Küchenutensilien, um unterwegs ein Mahl für zwei Personen zubereiten und geniessen zu können. Genau das tat der 1956 geborene und in Uesslingen lebende Künstler mittlerweile über 40mal an ganz unterschiedlichen Standorten im In- und Ausland. Ob im Bahnhof, Radiostudio oder an Schulen: Die Kleinstküche bietet das Setting für intime Tête-à-Têtes mit lokalen Gästen und die Ausrüstung zur Verarbeitung heimischer Lebensmittel. Mit dieser Art der Performance widmet sich Max Bottini seit 1991 der Frage nach ästhetischen Möglichkeiten im Feld der Nahrungsmittelproduktion und -zubereitung. Als Kunstwerk im Museumsraum verweist die Kleinstküche zudem auf einen Wandel der Kunstauffassung: Kunstwerke werden vermehrt als Interaktionsinstrument zwischen Kunstschaffenden und Publikum verstanden, als Mittel zur Überprüfung von Wahrnehmungsmöglichkeiten und Erfahrungen.

Wann haben Sie sich zuletzt von Kunst herausfordern lassen? Nutzen Sie die Möglichkeit dazu jetzt im Thurgauer Kunstmuseum in Ittingen.

Bild: zVg

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